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Ein Mittel gegen die Angst

Nicht nur Herr G. hat Angst. Wir alle sind verunsichert angesichts von Kriegen, Klimakrise, Rechtsruck und Corona. Der Berliner Journalist und Filmemacher Thorsten Glotzmann schickt deshalb sein Alter Ego, Herrn G., auf eine Gedankenreise. Herr G. will sich mit seinen Ängsten konfrontieren und sie dadurch verstehen. Denn was man versteht, kann nicht größer sein als man selbst.

 

Wir durchstreifen mit ihm Philosophie und Neurowissenschaften. Wir erleben seine Fortschritte und Rückschläge. Hat er eine Strategie gegen die Angst gefunden, bemerkt er rasch, dass sie nicht vollumfänglich wirkt. Die Suche geht weiter. Wir hören, was er in einer Verhaltenstherapie und in einem Schweigekloster lernt, und nähern uns allmählich der universellen Natur der Angst.

 

Herr G. dient als Medium, durch das der Autor seine persönliche Angstgeschichte illustriert, ohne „ich“ zu sagen. Das erlaubt ihm, einen amüsierten Blick auf sein Tun zu werfen. So wirkt dieses erzählende Sachbuch wie ein Gegengift zum ständigen Grübeln, Sorgen und Zweifeln.

 

Die Sprache ist kunstvoll, die Dramaturgie durchdacht und der Ton von leichter Selbstironie. Das macht dieses Buch zu einem wertvollen Begleiter für alle, die ein achtsameres Leben führen und damit diese Welt ein Stück weit zu einem besseren Ort machen möchten.

 

Diese humorvolle Quasi-Autobiografie verbindet persönliche Erlebnisse mit existenziellen Reflexionen.

 Thorsten Glotzmann

Herr G. hat Angst. Und macht sich auf eine Reise durch Philosophie, Wissenschaft und Spiritualität

 

Piper

304 Seiten, 22 Euro

Erschienen im März 2024

Die Rezension wurde zuerst im Büchermagazin (5_2024) veröffentlicht.

 

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